Beschreibung
Erinnern, Bewahren, Gestalten – 75 Jahre Landsmannschaft Schlesien
Die Landsmannschaft Schlesien veröffentlicht eine Festschrift zum 75. Gründungsjubiläum und zur 75-jährigen Patenschaft des Landes Niedersachsen
Das Jahr 2025 steht im Zeichen von drei herausragenden Jubiläen für Schlesien und die Schlesier: Vor 75 Jahren wurde die Landsmannschaft Schlesien für das gesamte Bundesgebiet und Berlin gegründet, ebenso lang besteht die Patenschaft des Landes Niedersachsen für die Landsmannschaft, und das erste Deutschlandtreffen fand 1950 in Köln statt – ein Ereignis, das bis heute Generationen verbindet und 2025 zum 40. Mal begangen wurde.
Diese Jubiläen laden ein, Rückschau zu halten, zu feiern und nach vorn zu blicken. Daher hat sich die Bundesleitung der Landsmannschaft entschlossen, eine Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Landsmannschaft herauszugeben, deren Veröffentlichung mit Mitteln des Patenlandes Niedersachsen gefördert wurde.
Ein historischer Überblick zur wechselvollen Geschichte Schlesiens eröffnet die Festschrift. Das „zehnfach interessante Land“ der Dichter, Denker und Naturschönheiten hat über die Jahrhunderte hinweg viele territoriale und politische Veränderungen erlebt und zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht, darunter allein 13 Nobelpreisträger. Von den Anfängen unter polnischer und böhmischer Herrschaft über die Zeit der Habsburger, die Reformation und die Preußenzeit bis hin zu Flucht, Vertreibung und Neuanfang in der Fremde zeichnet die Festschrift die reiche Geschichte Schlesiens und seiner Menschen in ihren wesentlichen Etappen nach. Dabei würdigt sie auch den kulturellen Beitrag Schlesiens zur deutschen Geschichte.
Im Mittelpunkt der Festschrift steht jedoch die Geschichte der Landsmannschaft, von ihrer Gründung vor 75 Jahren im Bonner Vertriebenenministerium bis heute. Die Erinnerungen von Dr. Walter Rinke, Porträts der Bundesvorsitzenden und ein Interview mit dem heutigen Vorsitzenden Stephan Rauhut zeichnen ein lebendiges Bild des Verbandes. Ein besonderes Kapitel ist Dr. Herbert Hupka gewidmet, der über Jahrzehnte in der Öffentlichkeit das Gesicht Schlesiens und der Landsmannschaft war. Der Schlesierschild als Zeichen des Dankes und der Anerkennung sowie die Deutschlandtreffen der Schlesier als Orte der Begegnung und des Zusammenhalts finden ebenfalls besondere Beachtung in der Festschrift.
Ein ausführlicher Abschnitt ist der Patenschaft des Landes Niedersachsen für die Landsmannschaft Schlesien gewidmet – von ihrer Entstehung bis zur Gegenwart. Dieser Gastbeitrag stammt von der Göttinger Politikwissenschaftlerin Dr. Teresa Nentwig.
Auch der Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen sowie die filmische Dokumentation „360 Grad Schlesien“ finden Erwähnung. Weitere Beiträge widmen sich der Bewahrung des kulturellen Erbes durch zentrale Einrichtungen wie das HAUS SCHLESIEN, das Schlesische Museum zu Görlitz, das Oberschlesische Landesmuseum oder das Schlesische Schaufenster in Bayern. Diese Institutionen tragen maßgeblich dazu bei, schlesische Geschichte, Kultur und Identität lebendig zu halten und für kommende Generationen zugänglich zu machen.
Auch die Schlesischen Musikfeste, die Mutter-Anna-Wallfahrt in Neviges sowie das Engagement der Arbeitsgemeinschaft Schlesischer Trachtengruppen (ARGE) werden in der Festschrift als lebendige Ausdrucksformen schlesischer Tradition gewürdigt. Der Neujahrsempfang der Landsmannschaft im HAUS SCHLESIEN hat eine neue Tradition begründet. Zudem wird in einem eigenen Beitrag die Verleihung des Prinzessin-Anna-Wasa-Kirchenpreises an den Landesverband Sachsen/Schlesische Lausitz e.V. für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement hervorgehoben.
Das abschließende Kapitel ist der Jugend gewidmet: Das „Junge Schlesien“ hat sich vom losen Netzwerk zur Jugendorganisation entwickelt – ein Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der Landsmannschaft.