Deutschlandtreffen 2017

Schle­si­en begeis­tert! — Deutsch­land­tref­fen der Schle­si­er 2017
Bericht von Dr. Heinz-Wer­ner Fleger 

Dr. Gott­hard Schnei­der, Prä­si­dent der Bun­des­de­le­gier­ten­ver­samm­lung – Schle­si­sche Landesvertretung 

Am Frei­tag, den 23.06.2017, war es end­lich so weit. Das von vie­len schle­si­schen Lands­leu­ten mit Span­nung erwar­te­te Deutsch­land­tref­fen star­te­te mit einem Emp­fang der CDU-Land­tags­frak­ti­on im Frak­ti­ons­saal des Land­ta­ges. Hier begrüß­te die stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Edi­tha Lor­berg, MdL die Ver­tre­ter der Lands­mann­schaft Schle­si­en. Das eigent­li­che Deutsch­land­tref­fen für alle Besu­cher begann um 17 Uhr in der Basi­li­ka St. Cle­mens mit einem öku­me­ni­schen Got­tes­dienst, der sehr gut besucht war. Vie­le Teil­neh­mer waren froh, dass sie es trotz chao­ti­schen Ver­kehrs­be­din­gun­gen in Han­no­ver gera­de noch recht­zei­tig zum Got­tes­dienst geschafft haben. Eini­ge tra­fen mit leich­ten Ver­spä­tun­gen ein, dar­un­ter auch Gene­ral­su­per­in­ten­dent Mar­tin Her­che, der eine aus­ge­zeich­ne­te Pre­digt hielt und zusam­men mit Pfar­rer Mar­tin Kar­ras und Pfar­rer Chris­toph Lind­ner die Andacht fest­lich zelebrierte.

Nach dem Got­tes­dienst wur­de auf dem Kirch­platz schle­si­scher Kul­tur gebo­ten. Unter dem Mot­to „Schle­si­en begeis­tert Han­no­ver“ gab es unter der Lei­tung von Lars Kar­rasch musi­ka­li­sche Vor­trä­ge, schle­si­sche Tän­ze der Kin­der- und Jugend­trach­ten­grup­pe Sile­sia aus Groß Maß­dorf (Ober­schle­si­en) und der Chor „Hei­mat aus Glei­witz sang deut­sche Volks­lie­der. Ein Stand mit schle­si­schem Kuchen der tra­di­ti­ons­rei­chen Bäcke­rei Mül­ler aus Schwelm sorg­te für das leib­li­che Wohl. Neu­gie­ri­ge Pas­san­ten erfreu­ten sich an die­sen Dar­bie­tun­gen und immer wie­der gab es auch inter­es­sier­te Nach­fra­gen – erfreu­li­cher Wei­se auch von Jugend­li­chen. Im Gegen­satz zum Start vor zwei Jah­ren spiel­te das Wet­ter mit.

Am Sonn­abend um 10 Uhr wur­den dann die Hal­len des Con­gress Cen­trums geöff­net. Schle­si­sche Flag­gen signa­li­sier­ten: „Wir sind hier!“ Lang­sam aber voll­stän­dig füll­ten sich die Räum­lich­kei­ten. Vie­le Infor­ma­ti­ons­stän­de waren schon errich­tet, eini­ge wur­den noch auf­ge­baut. Man beeil­te sich damit, um nicht die Fest­lich Stun­de zu ver­pas­sen, die für 11 Uhr ange­setzt war. Die Ori­gi­nal Beus­ter­ta­ler Blas­mu­sik aus Diek­hol­zen unter der Lei­tung von Diri­gent Tho­mas Schind­ler stimm­te die Gäs­te mit Lie­dern ein. Mit dem baye­ri­schen Defi­lier­marsch beglei­tet trat Dr. Gott­hard Schnei­der, Prä­si­dent der Schle­si­schen Lan­des­ver­tre­tung, ans Pult und begrüß­te alle Teil­neh­mer auf gewohnt fri­sche Wei­se. In sei­ner Anspra­che appel­lier­te er, dass Schle­si­en auch in Zukunft einen fes­ten Platz in Euro­pa haben müs­se und alle mit dazu bei­tra­gen soll­ten, Schle­si­en nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten zu lassen.

Es folg­ten die Gruß­wor­te von Edi­tha Lor­berg, MdL, die ihren Bei­tritt in die Lands­mann­schaft Schle­si­en erklär­te, und vom Vize­prä­si­den­ten des Land­ta­ges Klaus-Peter Bach­mann, der selbst schle­si­sche Wur­zeln nach­wei­sen kann. Innen­mi­nis­ter Boris Pis­to­ri­us ver­sprach der Lands­mann­schaft wei­te­re Unter­stüt­zung der Lan­des­re­gie­rung und bedank­te sich für die gute Zusam­men­ar­beit sowie für die geleis­te­te Arbeit. Bun­des­vor­sit­zen­der Ste­phan Rau­hut warb um Bei­tritt zur Lands­mann­schaft und um den Bezug der Schle­si­schen Nach­rich­ten. Nur eine mit­glie­der­star­ke Lands­mann­schaft kön­ne viel errei­chen. Er erin­ner­te an die Ver­bre­chen, die vie­le Schle­si­er erlei­den muss­ten und unter­strich, dass gegen­sei­ti­ge Schuld­zu­wei­sun­gen Nie­man­den wei­ter­hel­fen. Auch unter Freun­den dürf­ten, so Rau­hut, die­se Tat­sa­chen aber nicht ver­schwie­gen werden.

Nach der Fest­stun­de ström­ten die Besu­cher in die Tref­fen­s­hal­le, wo sie sich wie gewohnt an den schle­si­schen Spe­zia­li­tä­ten oder an schle­si­schen Tanz­grup­pen erfreu­en konn­ten. Natür­lich waren auch die Infor­ma­ti­ons­stän­de von gro­ßem Inter­es­se der Besucher.

An ver­schie­de­nen Stel­len gab es Aus­stel­lun­gen, ins­be­son­de­re zum The­ma „500 Jah­re Refor­ma­ti­on“ und „Evan­ge­li­sches Leben in Schle­si­en“. Die­ses war u.a. auch ein The­ma der tra­di­tio­nel­len Som­mer­aka­de­mie, die unter der Lei­tung von Prof. Dr. Micha­el Pietsch, Prä­si­dent des Hau­ses Schle­si­en, gelei­tet wur­de. Hier tra­ten als Refe­ren­ten Nico­la Remig und Dr. Mar­kus Bau­er auf.

Die Dele­gier­ten der Bun­des­de­le­gier­ten­ver­samm­lung – Schle­si­sche Lan­des­ver­tre­tung nutz­ten die Gele­gen­heit, ihre Tagung abzu­hal­ten. Unter der Lei­tung ihres Prä­si­den­ten, Dr. Gott­hard Schnei­der, gab es frucht­brin­gen­de Diskussionen.

Um 17 Uhr stand der belieb­te Hei­mat­abend auf dem Pro­gramm. Hier führ­te Lars Kar­rasch, der zuvor das Offe­ne Sin­gen lei­te­te, auf sym­pa­thi­sche und unter­halt­sa­me Art und Wei­se durchs Pro­gramm. Mit­wir­ken­de Grup­pen waren die Ori­gi­nal Beus­ter­ta­ler Blas­mu­sik, die Arbeits­ge­mein­schaft Schle­si­scher Trach­ten­grup­pen, die Jugend­grup­pe „Leg­ni­ca“ aus Lie­gnitz, die Schle­si­sche Trach­ten- und Jugend­grup­pe Alt­va­ter Rübe­zahl aus Iser­lohn, die Trach­ten­grup­pe Sile­sia aus Groß Maß­dorf und der Chor „Hei­mat“ aus Glei­witz. Mit Dar­bie­tun­gen in schle­si­scher Mund­art erfreu­ten Dr. Alo­is Bur­kert und Ilse Degner. Das Pro­gramm wur­de von Hel­ga Wüst und Peter Wink­ler vor­be­rei­tet. Ein immer wie­der emo­tio­na­ler Höhe­punkt war zum Abschluss der gemein­sa­me Gesang „Kein schö­ner Land“.

Am Sonn­tag wur­den die Hal­len schon um 8:00 Uhr geöff­net. Um 9:30 Uhr began­nen die Got­tes­diens­te. Den katho­li­schen Got­tes­dienst zele­brier­te Bischof Nor­bert Trel­le, wäh­rend der evan­ge­li­sche Got­tes­dienst durch Gene­ral­su­per­in­ten­dent Mar­tin Her­che gefei­ert wurde.

Die poli­ti­sche Haupt­kund­ge­bung begann mit dem Ein­marsch der Fah­nen, der wie gewohnt eine fei­er­lich emo­tio­na­le Stim­mung bei den Besu­chern her­vor­rief. Wie­der begrüß­te Dr. Gott­hard Schnei­der die Gäs­te und mode­rier­te sou­ve­rän. In sei­ner Anspra­che zur Toten­eh­rung ver­las er die Namen von Per­sön­lich­kei­ten, die seit dem letz­ten Tref­fen von uns geschie­den sind. Unter den Klän­gen des Guten Kame­ra­den gedach­te man aller Toten.

Es folg­ten inter­es­san­te und infor­ma­ti­ve Reden von Ber­nard Gai­da, VdG Prä­si­dent, Hart­mut Koschyk, MdB, Beauf­trag­ter des Bun­des­re­gie­rung für Aus­sied­ler­fra­gen und natio­na­len Min­der­hei­ten, Doris Schrö­der-Köpf, MdL, Nie­der­säch­si­sche Lan­des­be­auf­trag­te für Migra­ti­on und Teil­ha­be, Klaus Plaszc­zek, Bun­des­vor­sit­zen­der der Lands­mann­schaft der Ober­schle­si­er und natür­lich von unse­rem Bun­des­vor­sit­zen­den Ste­phan Rau­hut. Zu den Gäs­ten zähl­te auch Hein­richt Zer­tik MdB.

Wäh­rend des Deutsch­land­tref­fens der Schle­si­er wur­den Alex­an­dra Pra­del­la-Ott (USA) und Peter Bör­ner mit dem Schle­si­er­kreuz geehrt.

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