Beschreibung
Wer schreibt, der bleibt. Literatur hält die Erinnerung lebendig. In der vorliegenden Publikation führt uns die Autorin Monika Taubitz eindrücklich vor Augen, welche Kraft von den Büchern und Stimmen schlesischer Autorinnen und Autoren nach Flucht und Vertreibung ausgegangen ist – und bis heute ausgeht. In einer Zeit des Mangels und der Heimatlosigkeit waren es die geschriebenen Worte, die wie Brücken wirkten – zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Verlust und Hoffnung.
Monika Taubitz hat mit „Die Literatur der Schlesier“ ein Werk vorgelegt, das über eine Literaturübersicht hinausgeht: Es ist eine Einladung, das literarische Erbe Schlesiens weiterzutragen. Die aus Breslau stammende Autorin zählt zu den bedeutenden deutschen Lyrikerinnen der Nachkriegszeit. Ihre Kindheit in Schlesien, die Erfahrung von Flucht und Neubeginn prägen ihr Werk bis heute. Als langjährige Vorsitzende des „Wangener Kreises“ hat sie sich zudem um den Erhalt schlesischer Literatur und den kulturellen Dialog mit Osteuropa verdient gemacht. Ihr Einsatz wurde vielfach gewürdigt – unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz.
Für viele Vertriebene war Literatur nach 1945 eine Brücke in die verlorene Heimat. Bücher wie die „Schlesische Bilderbibel“ von Alfons Teuber überlieferten Bilder, Sprache und Mentalität Schlesiens – oft unter widrigsten Bedingungen. Die Texte schlesischer Autorinnen und Autoren gaben Trost, Orientierung und stärkten die Erinnerung. Auch heute kann die Literatur der Schlesier ein verbindendes Element sein – zwischen Generationen, Regionen und Kulturen.
Diese Broschüre will Anstoß geben, das literarische Erbe Schlesiens sichtbar zu machen und für die landsmannschaftliche Kulturarbeit zu nutzen. Mein herzlicher Dank gilt Monika Taubitz für diese eindrucksvolle und berührende Darstellung. Sie zeigt: Erinnern ist weit mehr als nur ein Rückblick – es ist zugleich ein verbindlicher Auftrag, unsere Zukunft aktiv zu gestalten.
Anneliese Woschke,
Bundeskulturreferentin der Landsmannschaft Schlesien