Niedersachsen feiert 75 Jahre Patenschaft für die Landsmannschaft Schlesien
Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Patenschaft des Landes Niedersachsen für die Landsmannschaft Schlesien luden Ministerpräsident Olaf Lies und der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, zum Beginn des 40. Deutschlandtreffens der Schlesier am 6. Juni zu einem festlichen Empfang ins Gästehaus der Landesregierung.

Seit dem 3. Oktober 1950 verbindet Niedersachsen und die Landsmannschaft Schlesien ein gewachsenes Bündnis – getragen von Verantwortung, Respekt und historischer Verbundenheit. Mit dem Empfang würdigt das Land Niedersachsen diese besondere Beziehung auch mit Blick auf das bundesweite Deutschlandtreffen der Schlesier an diesem Wochenende in Hannover.
Zur Jubiläumsfeier konnte Ministerpräsident Olaf Lies zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Gesellschaft begrüßen, darunter Landtagspräsidentin Hannah Naber, den stellv. Landtagspräsidenten Jens Nacke, Innenministerin Daniela Behrens, Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne sowie Mitglieder des Niedersächsischen Landtages.
In seiner Ansprache sagte Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies: „Seit einem Dreivierteljahrhundert verbindet Niedersachsen und die Landsmannschaft Schlesien ein besonderes Band der Verantwortung, des Gedenkens und des Gestaltens. Die Patenschaft des Landes ist mehr als eine formale Geste – damals wie heute ist sie ein Zeichen der Verbundenheit und des gemeinsamen Bekenntnisses zu Werten wie Respekt, Toleranz und gelebtem Miteinander.“
Er freue sich sehr, dass das besondere Jubiläum mit einem feierlichen Empfang gewürdigt werden könne, so der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe Deniz Kurku: „Die Geschichte und Kultur der Schlesierinnen und Schlesier zu bewahren und mit guter Bildungs- und Kulturarbeit an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben, bleibt der Auftrag, dem wir uns verpflichtet fühlen. Eine aktiv gelebte Patenschaft ist und bleibt dafür unverzichtbar.“
Der Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien, Stephan Rauhut, erklärte: „Diese Patenschaft ist nicht nur Rückblick auf eine gemeinsame Geschichte, sondern vor allem ein Versprechen für die Zukunft. Gemeinsam mit dem Land Niedersachsen wollen wir weiterhin Brücken bauen – zwischen den Generationen, zwischen Herkunft und Heimat.“
Hintergrund:
Mit Ende des Zweiten Weltkrieges waren rund 12 bis 14 Millionen Deutsche aus den Ostgebieten vertrieben worden oder mussten aus diesen fliehen. Rund zwei Millionen Menschen fanden in Niedersachsen eine neue Heimat – darunter über 700.000 Schlesierinnen und Schlesier. Als sichtbares Zeichen der Verbundenheit übernahm das Land Niedersachsen am 3. Oktober 1950 offiziell die Patenschaft für die Landsmannschaft Schlesien, die sich im März desselben Jahres in Bonn gegründet hatte. Die bundesweiten Deutschlandtreffen der Landsmannschaft werden seit 2007 wieder ausschließlich in der Niedersächsischen Landeshauptstadt veranstaltet.