Die Ziele der Europeade
Die Europeade ist die Idee, ein Europa der Volksgemeinschaften zu schaffen, in dem jede Volksgemeinschaft, so klein sie auch sei, ihre kulturelle Eigenart erhalten und pflegen kann. Dieses Europa der Volksgemeinschaften soll ein Europa in Freiheit und Frieden sein, ein Europa der Menschen, ein Europa der kulturellen Eigenständigkeit statt Vereinheitlichung. Um die Vielfalt und Schönheit der Volkskulturen einer großen Öffentlichkeit vorzuführen, findet alljährlich in einem Land Europas eine „EUROPEADE“ statt.
Die Europeade ist ein jährlich stattfindendes Fest, mit 4000 bis 6000 Teilnehmern, die Volkstänze und Musik aus ganz Europa mitbringen.
Dazu kommen wir jedes Jahr im Sommer für eine Woche in jeweils einer anderen europäischen Stadt zusammen. Eine wunderbare Gelegenheit, alte Freunde zu treffen und neue Gruppen kennen zu lernen. Die Tänze werden auf großen Bühnen in der Stadt aufgeführt. Daneben stehen ein Ball, ein festlicher Umzug und ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Programm. Die verschiedenen Gruppen sind Tag und Nacht singend und musizierend in ihren Trachten in der ganzen Stadt zu bewundern. So bringen wir nicht nur den Einwohnern der Stadt unsere regionale Kultur nahe, sondern tragen auch zur Völkerverständigung bei.
Alle Teilnehmer zeigen damit, dass sie die Bestrebungen für ein Europa der Volksgemeinschaft in Freiheit und Frieden unterstützen. Sie wollen damit zeigen, dass sie gewillt sind, die kulturelle Eigenart des anderen zu achten, dass die Kultur eines Volkes sich nur in der Freiheit entfalten kann, und dass sie mit allen in Europa in Frieden und Freundschaft leben wollen.
Die Idee zur Europeade stammt von dem verstorbenen Vorsitzenden Edmond de Clopper, Flame, Gründer und Vorsitzender der Flämischen Volkskunstbewegung (VVKB), der im Jahre 1963 nach Rücksprache mit vielen seiner Freunde im In- und Ausland diese Europeade gründete.
Gründungsmitglieder der Europeade sind neben dem schon genannten Edmond de Clopper, Louis Bonnaud, Mme. Duperon aus Frankreich und Edith Harbarth, Robert Müller-Kox aus Deutschland, Leon Wéry aus Belgien/Wallonie.
Die erste Europeade fand 1964 in Antwerpen statt. Damals kamen etwa 2000 Trachtenträger zusammen. Seit der 15. EUROPEADE 1978 in Wien übertrifft die Teilnehmerzahl alljährlich die Zahl von 4000. An den Europeaden kann jede Volkstumsgruppe, welche die Ziele der Europeade anerkennt und bereit ist, sich für diese einzusetzen, teilnehmen.
Aufgrund der alljährlich stattfindenden Europeaden haben zahlreiche Begegnungen auf internationaler Ebene stattgefunden, immer mit dem gleichen Ziel, die Freundschaft unter den Europäern zu vertiefen und am Aufbau des gemeinsamen Europas mitzuwirken.
Auch wir setzen uns dafür ein, unser immaterielles Kulturerbe Musik, Tanz, Gesang und Tracht zu schützen und zu erhalten.