Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen im Dialog mit den zuständigen Landesbeauftragten

V.l.n.r: Tho­mas Kon­häu­ser, Dr. Ernst Gier­lich, Rein­fried Vog­ler, Mar­ga­re­te Zieg­ler-Rasch­dorf, Ste­phan Rau­hut, Hei­ko Hen­driks (© Kul­tur­stif­tung der deut­schen Vertriebenen)

Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­te der Haus­halts­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges für die Jah­re 2020 bis 2024 finan­zi­el­le För­der­mit­tel in Höhe von je 500 Ts. Euro für die Neu­aus­rich­tung der Kul­tur­stif­tung der deut­schen Ver­trie­be­nen bereit­ge­stellt. Grund­la­ge hier­für war ein vom heu­ti­gen Geschäfts­füh­rer Tho­mas Kon­häu­ser durch­ge­führ­tes Pro­jekt zur Erar­bei­tung eines Kon­zepts zur Stär­kung der eigen­stän­di­gen Kul­tur­ar­beit, wie die­se bereits seit Jah­ren von den Ver­trie­be­nen­or­ga­ni­sa­tio­nen gefor­dert wird.
In der Geschäfts­stel­le der Kul­tur­stif­tung in Bonn fand am 5. Juni eine Dia­log­ver­an­stal­tung mit den zustän­di­gen Lan­des­be­auf­trag­ten statt, um die­se über den Stand der Neu­aus­rich­tung der Kul­tur­stif­tung zu infor­mie­ren und die Auf­ga­ben­ge­bie­te der neu ein­ge­stell­ten Mit­ar­bei­ter vor­zu­stel­len. An dem Gespräch nah­men neben der hes­si­schen Lan­des­be­auf­trag­ten Mar­ga­re­te Zieg­ler-Rasch­dorf und dem nord­rhein-west­fä­li­schen Lan­des­be­auf­trag­ten Hei­ko Hen­driks MdL via Video­schal­tung auch der säch­si­sche Lan­des­be­auf­trag­te Dr. Jens Bau­mann, sowie in Ver­tre­tung die zustän­di­gen Büro­lei­ter der baye­ri­schen Lan­des­be­auf­trag­ten Syl­via Stierstor­fer MdL, Frau Cla­ra Mül­ler, und der nie­der­säch­si­schen Lan­de­be­auf­trag­ten, Edi­tha West­mann MdL, Dr. Chris­to­pher Spatz, teil.
In ihren Gruß­wor­ten beton­ten der Vor­stands­vor­sit­zen­de der Kul­tur­stif­tung, Rein­fried Vog­ler, und der Vor­sit­zen­de des Kura­to­ri­ums, Ste­phan Rau­hut, dass man mit der Arbeit der Kul­tur­stif­tung an einer ent­schei­den­den Weg­mar­ke ste­he: Sach­lich kön­ne man auf Bewähr­tem auf­bau­en, für die Zukunft habe man aber jetzt eine Basis und die Chan­ce, mit ver­stärk­ter Kraft auch Neu­es in Angriff zu neh­men und Zukunft neu zu gestal­ten. Das beinhal­te auch, über Orga­ni­sa­ti­ons- und ande­re Gren­zen hin­weg zusam­men­zu­ar­bei­ten, Hil­fe zu leis­ten und Kräf­te zu bün­deln, wo es sach­lich mög­lich oder erfor­der­lich ist. Der ab 1. Mai als Geschäfts­füh­rer der Kul­tur­stif­tung täti­ge Tho­mas Kon­häu­ser dank­te den anwe­sen­den und zuge­schal­te­ten Lan­des­be­auf­trag­ten bzw. deren Ver­tre­tern für ihre Teil­nah­me an der Gesprächs­run­de. Gera­de ein regel­mä­ßi­ger enger Aus­tausch mit den zustän­di­gen Lan­des­be­auf­trag­ten sei im Zuge der Neu­aus­rich­tung der Kul­tur­stif­tung von ent­schei­den­der Bedeutung.

Wis­sen­schafts- und Ser­vice­ein­rich­tung
Kon­häu­ser erläu­ter­te die Auf­ga­ben­ge­bie­te der in der Geschäfts­stel­le in Bonn und der neu­en Depen­dance in Ber­lin ein­ge­rich­te­ten Refe­ra­te. So lei­tet von Bonn aus fort­an die Ost­eu­ro­pa-His­to­ri­ke­rin und Ost­sla­wis­tin Frau Dr. Kath­le­en Beger die wis­sen­schaft­li­chen Fach­ge­bie­te „Geschichte/Zeitgeschichte, Staats- und Völ­ker­recht sowie Lite­ra­tur­wis­sen­schaft“. Sie ist damit für einen Kern­be­reich der Arbeit der „Kul­tur­stif­tung der deut­schen Ver­trie­be­nen für Wis­sen­schaft und For­schung“ zustän­dig. Die­sen Bereich ergän­zend betreut die Kunst­his­to­ri­ke­rin Bir­git Alden­hoff den wis­sen­schaft­li­chen Fach­be­reich Kunst­ge­schich­te. Die­se wid­met sich dar­über hin­aus der fach­be­zo­ge­nen Bera­tung der Betrei­ber von ost­deut­schen Hei­mat­samm­lun­gen. Vor­ran­gi­ge Zie­le sind daher Erhalt und die Fort­ent­wick­lung der Hei­mat­samm­lung vor Ort in Trä­ger­schaft der Hei­mat­ver­trie­be­nen bzw. deren Nach­kom­men.
In Ber­lin ist Diplom-Kauf­mann Chris­ti­an Bron­der künf­tig für den Bereich „Finan­zi­el­le För­de­run­gen“ zustän­dig und bie­tet dort den Ein­rich­tun­gen der eigen­stän­di­gen Kul­tur­ar­beit der deut­schen Hei­mat­ver­trie­be­nen fach­be­zo­ge­ne Assis­tenz an. Zu sei­nen Auf­ga­ben­ge­bie­ten gehö­ren u.a. die Bera­tung über För­der­mög­lich­kei­ten, Assis­tenz bei der Erstel­lung von För­der­an­trä­gen und Ver­wen­dungs­nach­wei­sen sowie die Bera­tung bei der Ein­wer­bung von Dritt­mit­teln nicht­öf­fent­li­cher Art. Eben­falls in Ber­lin ange­sie­delt ist der Bereich Öffent­lich­keits­ar­beit, den der Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­ler und Jour­na­list Tomáš Ran­dý­sek betreu­en wird. Zu sei­nen Auf­ga­ben wird neben der Betreu­ung der Öffent­lich­keits­ar­beit der Kul­tur­stif­tung selbst auch die Ent­wick­lung von For­ma­ten gehö­ren, um die Öffent­lich­keits­ar­beit der Ein­rich­tun­gen der eigen­stän­di­gen Kul­tur­ar­beit der Ver­trie­be­nen unter­ein­an­der und mit ande­ren wis­sen­schaft­li­chen und kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen, auch grenz­über­schrei­tend, bes­ser zu ver­net­zen. Noch ein­zu­stel­len ist ein/e Mitarbeiter/Mitarbeiterin für den Bereich „Grenz­über­schrei­ten­de Zusam­men­ar­beit“, der/die ins­be­son­de­re die Zusam­men­ar­beit der Ein­rich­tun­gen der eigen­stän­di­gen Kul­tur­ar­beit der Ver­trie­be­nen mit den Ein­rich­tun­gen der deut­schen Min­der­hei­ten und dar­über hin­aus beför­dern soll.

Pro­jekt Hei­mat­samm­lun­gen
Im Rah­men der Gesprächs­run­de wur­de auch das vom Land Nord­rhein-West­fa­len geför­der­te Pro­jekt der Kul­tur­stif­tung „Vir­tu­el­le Hei­mat­samm­lun­gen in NRW“ vor­ge­stellt. Hier­bei geht es um die digi­ta­le Erfas­sung und die vir­tu­el­le Prä­sen­ta­ti­on der Expo­na­te, also der säch­li­chen Objek­te aus­ge­wähl­ter Heimatsammlungen.

Unter­stüt­zung der Arbeit durch die Län­der
Die Lan­des­be­auf­trag­ten stimm­ten über­ein, dass die Neu­aus­rich­tung der Kul­tur­stif­tung mit der Schaf­fung neu­er Per­so­nal­stel­len sehr zu begrü­ßen sei und auch län­der­über­grei­fend zu Syn­er­gie­ef­fek­ten füh­ren wird. Ger­ne wer­de man die Kul­tur­stif­tung in ihrer Arbeit unter­stüt­zen. Gemein­sam dis­ku­tier­te man ins­be­son­de­re Mög­lich­kei­ten des Erhalts der Hei­mat­samm­lun­gen vor Ort in den Kom­mu­nen, aber auch die Bedeu­tung der grenz­über­schrei­ten­den Zusam­men­ar­beit. Kul­tur­stif­tung und Lan­des­be­auf­trag­te ver­ein­bar­ten, gegen­sei­tig in engem Aus­tausch zu blei­ben und sich im Herbst zu einer wei­te­ren gemein­sa­men Gesprächs­run­de zu tref­fen.
Tho­mas Konhäuser