Ein herzlicher Dank zum Abschied
Hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf aus dem Amt verabschiedet
Fast 15 Jahre bekleidete Margarete Ziegler-Raschdorf das Amt der Landesbeauftragten der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler. Erstmals wurde sie am 1. April 2009 vom damaligen Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch in diese Funktion berufen. Nun endete mit Ablauf der 20. Legislaturperiode des Hessischen Landtages am 18. Januar 2024 auch die Amtszeit der Landesbeauftragten.
„Für viele Jahre war Margarete Ziegler-Raschdorf in Deutschland die einzige Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler. Durch ihre Arbeit ist sie zum Vorbild für andere Bundesländer geworden, die erst sehr viel später eine solche Position eingeführt haben. Mit ihrem Beispiel hat sie hohe Maßstäbe gesetzt“, würdigt der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien Stephan Rauhut die langjährige Tätigkeit der scheidenden Landesbeauftragten. Auch die Landsmannschaft Schlesien habe Margarete Ziegler-Raschdorf, deren Eltern aus Neustadt/Oberschlesien vertrieben wurden, viel zu verdanken. Für ihr großes Engagement wurde sie 2019 von der Landsmannschaft Schlesien mit dem Schlesierkreuz geehrt, der zweithöchsten Auszeichnung des Verbands.
Bei der Unterstützung der Heimatvertriebenen nimmt das Land Hessen seit Jahrzehnten eine Vorreiterrolle ein. Neben der Bereitstellung umfangreicher finanzieller Mittel für die Verbände der Heimatvertriebenen und Landsmannschaften war etwa die Einführung eines landesweiten „Hessischen Gedenktages für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation“ ein besonderer Ausdruck der Wertschätzung. Auch bei der schulischen Vermittlung des Themas „Flucht und Vertreibung“ leistet Hessen Pionierarbeit. So wurde das Thema im Kerncurriculum Geschichte für die Oberstufe verpflichtend verankert und auch zum Abiturprüfungsfach für die schriftliche Abiturprüfung erhoben. „Für diese Forderung des hessischen Landesverbandes des Bundes der Vertriebenen hat sich die Landesbeauftragte immer wieder stark gemacht und unermüdlich eingesetzt. Dieses beispielgebende Engagement des Landes Hessen ist mit dem Amt der Landesbeauftragten und in besonderer Weise mit der Person von Margarete Ziegler-Raschdorf verbunden. Dafür gebührt ihr ein großer Dank, Respekt und Anerkennung“, so Stephan Rauhut.
Die Volljuristin Margarete Ziegler-Raschdorf, die 1951 in Fulda geboren wurde, war 28 Jahre Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, Sozialausschussvorsitzende und stellvertretende Fraktionsvorsitzende sowie Mitglied des Denkmalsbeirates ihrer Stadt. „Meine Füße stecken in Schlesien, meine Heimat ist Fulda“, so Ziegler-Raschdorf.
Von 2004 bis 2009 war sie Abgeordnete des Hessischen Landtages und dort ab 2005 Vorsitzende des Rechtsausschusses. Außerdem war sie Mitglied des Petitionsausschusses sowie des Unterausschusses für Heimatvertriebene, Flüchtlinge, Aussiedler und Wiedergutmachung. Von 2009 bis zum Oktober 2020 nahm sie die Aufgaben der Landesbeauftragten ehrenamtlich wahr. Am 05. Oktober 2020 wurde sie zur hauptamtlichen Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler mit einer eigenen Stabsstelle im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport ernannt.