Die heilige Hedwig

Hed­wig von Andechs, auch Hed­wig von Schle­si­en, geb. 1174 in Andechs, gestor­ben am 15. Okto­ber 1243 in Treb­nitz, war Her­zo­gin von Schle­si­en. Sie wird in der römisch-katho­li­schen Kir­che als Hei­li­ge ver­ehrt. Im römi­schen Gene­ral­ka­len­der ist ihr Gedenk­tag am 16. Okto­ber, im evan­ge­li­schen Namen­ka­len­der am 15. Okto­ber. Sie gilt als Schutz­pa­tro­nin von Schlesien.

Hei­li­ge Hed­wig (Foto: Andre­as Praef­cke, CC BY 3.0)

Hed­wigs Eltern waren der Andech­ser Graf Bert­hold IV., Graf von Tirol, Kärn­ten und Istri­en, und des­sen Frau Agnes von Roch­litz aus dem Geschlecht der Wet­ti­ner. Hed­wig wur­de im Klos­ter der Bene­dik­ti­ne­rin­nen von Kit­zin­gen erzo­gen und mit zwölf Jah­ren mit dem Her­zog von Schle­si­en Hein­rich I. aus der Dynas­tie der schle­si­schen Pias­ten verheiratet.

Hed­wig und Hein­rich I. för­der­ten die Ver­tie­fung des christ­li­chen Glau­bens und die kul­tu­rel­le Ent­wick­lung Schle­si­ens. 1202 grün­de­ten sie die Zis­ter­zi­en­se­rin­nen-Abtei in Treb­nitz. Als Vor­bild christ­li­cher Nächs­ten­lie­be unter­stütz­te Hed­wig die Kir­che, half den Armen und soll selbst im Win­ter bar­fuß gegan­gen sein. Der Über­lie­fe­rung nach ermahn­te sie ihr Beicht­va­ter, Schu­he zu tra­gen, wor­auf­hin sie die Schu­he in die Hand nahm. Des­halb wird die hei­li­ge Hed­wig häu­fig mit Schu­hen in den Hän­den und einer Kir­che in den Hän­den dargestellt.

Hed­wig von Andechs starb im Okto­ber 1243 und wur­de in der Treb­nit­zer Klos­ter­kir­che vor dem Hoch­al­tar neben ihrem Mann bestat­tet. 1267 wur­de sie hei­lig­ge­spro­chen. Reli­qui­en befin­den sich u. a. im Klos­ter Andechs, in der Sankt-Hed­wigs-Kathe­dra­le in Ber­lin und in der St.-Gangolfus-Stiftskirche („Self­kant-Dom“) in Heinsberg.

Die hei­li­ge Hed­wig ist Schutz­pa­tro­nin von Schle­si­en und Andechs, des Bis­tums und der Stadt Gör­litz und der ihr geweih­ten Ber­li­ner St.-Hedwigs-Kathedrale, die Fried­rich der Gro­ße als Hed­wigs­kir­che für die zuge­wan­der­ten Katho­li­ken aus Schle­si­en errich­ten ließ.

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg nah­men die ver­trie­be­nen katho­li­schen Schle­si­er die Hed­wigs-Ver­eh­rung mit in ihre neu­en Pfarr­ge­mein­den. So wur­de die Hl. Hed­wig auch zur Sym­bol­ge­stalt für die ver­lo­re­ne Heimat.